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Die häufigsten Hamster-Krankheiten und was du tun kannst, wenn es deinem Kleinen mal nicht so gut geht

Hamster-Krankheiten sind häufig die Folge von schlechten Haltungsbedingungen und können durch eine artgerechte Haltung entsprechend vielfach vermieden werden. Natürlich bedeutet das nicht, dass sich immer alle Erkrankungen vermeiden lassen. Ein regelmäßiger Gesundheitscheck ist deshalb wichtig, denn so entdeckst du Krankheiten bei deinem Liebling frühzeitig. In diesem Artikel soll es deshalb um typische Hamster-Krankheiten und ihre Symptome gehen.

Der Gesundheitscheck für Hamster

Der Gesundheitscheck beim Hamster sollte am besten wöchentlich erfolgen. Sofern sich dein Nager schon an dich gewöhnt hat und handzahm geworden ist, solltest du ihn zum Gesundheitscheck aus seinem Käfig nehmen. Als erstes solltest du nun das Gewicht deines Lieblings kontrollieren und am besten auch aufschreiben, damit du Gewichtsveränderungen direkt erkennen kannst. Zur Gewichtskontrolle eignet sich eine handelsübliche Küchenwaage.

Anschließend kontrollierst du alle Körperteile. Dabei solltest du insbesondere auf die Ohren, die Augen und die Schneidezähne achten. Damit der Hamster seine Zähne zeigt, kannst du ihm ein Leckerli über den Kopf halten. Öffnet er dann seinen Mund, solltest du bei einem gesunden Hamster eine gelbliche Verfärbung der Schneidezähne erkennen. Diese ist völlig normal und sogar ein Zeichen dafür, dass der Nager keinen Nährstoffmangel hat.

Auch das Abtasten des Hamsters ist von außerordentlicher Wichtigkeit, damit du Tumore frühzeitig erkennen kannst. Achten solltest du zudem auf Verdickungen oder Entzündungen. Danach ist eine Untersuchung des Hamsterfells dran. Um festzustellen, ob der Hamster kahle Stellen hat oder andere Auffälligkeiten aufweist, kannst du sein Fell gegen den Strich streicheln. Dabei beobachtest du, ob irgendwelche ungewöhnlichen Veränderungen vorzufinden sind.

Als letztes solltest du kontrollieren, ob der Hamster am After verklebte Stellen hat, die zum Beispiel ein Hinweis auf Infektionen oder Verdauungsprobleme sein können. Im Anschluss kannst du deinen kleinen Mitbewohner wieder in seinen Käfig setzen und ihm zur Belohnung ruhig ein Leckerli anbieten. Hast du beim Gesundheitscheck keine Auffälligkeiten entdeckt, ist dein Haustier wahrscheinlich gesund.

Haben sich hingegen Auffälligkeiten ergeben, ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam. Werden Krankheiten beim Hamster rechtzeitig erkannt, kann den Tieren oftmals geholfen werden. Um einen Anhaltspunkt zu haben, um welche Erkrankung es sich handeln könnte, kannst du dir den nächsten Abschnitt durchlesen, in dem es um häufige Hamster-Krankheiten und ihre Symptome geht.

Häufige Krankheiten und ihre Symptome

Gewichtsveränderungen

Stellst du beim Wiegen einen Gewichtsverlust fest, kann es sein, dass eine ernsthafte Erkrankung vorliegt oder dein Hamster zum Beispiel durch schlechte Haltungsbedingungen unter großem Stress steht. Eine Gewichtsschwankung von 5 Gramm pro Woche ist allerdings durchaus normal. Sowohl ein zu großer Gewichtsverlust als auch eine enorme Gewichtszunahme sind jedoch meist keine guten Zeichen und sollten deshalb unbedingt von einem Tierarzt abgeklärt werden.

Befall mit Pilzen, Milben und anderen Parasiten

Hat man beim Gesundheitscheck kahle stellen am Fell gesehen, kann es sein, dass der Hamster von einem Pilz, Milben oder Parasiten befallen ist.

Augenentzündung

Sind die Augen deines Hamsters verklebt oder getrübt, könnte eine Bindehautentzündung der Grund dafür sein. Diese sollte tierärztlich behandelt werden.

Abgebrochene oder zu lange Zähne

Abgebrochene Zähne sollten unbedingt von einem Tierarzt behandelt werden. Zu lange Schneidezähne hingegen können die Tiere normalerweise durch das Nagen an Ästen und anderen Nagematerialien selbst regulieren. Tritt trotzdem keine Verbesserung auf, sollte du ebenfalls einen Tierarzt aufsuchen.

Atemwegprobleme

Bei einer verklebten Nase oder wenn der Hamster schwer atmet, kann eine Atemwegserkrankung vorliegen. Begünstigt wird diese durch falsches Streu.

Blut im Urin

Sehr erschrocken sind Hamsterhalter immer, wenn sie blutigen Urin bei ihrem Hamster bemerken. Dies kann auf eine Blasen- oder Nierenerkrankung des Hamsters hinweisen und muss von einem Tierarzt behandelt werden.

Verdickungen in der Haut

Hast du beim Betasten deines Hamsters Verdickungen festgestellt, kann dies ein Hinweis auf einen Tumor sein. Ein Tierarzt sollte sich solche Veränderungen genauer ansehen. Handelt es sich um einen Tumor, kann dieser operativ entfernt werden.

Der Besuch mit dem Hamster beim Tierarzt

Ergeben sich gesundheitliche Probleme bei deinem Hamster, deren Ursache und Schwere du nicht selbst einschätzen kannst, dann solltest du mit deinem Liebling so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen. Im Zweifelsfall solltest du nicht lange zögern, denn die kleinen Nager sind nicht sehr widerstandsfähig und oftmals zeigen sie ihre Krankheit erst dann, wenn sie bereits fortgeschritten ist. Eine frühzeitige Behandlung ist deshalb sehr wichtig.

Grundsätzlich empfehlen wir, dass du dir bereits direkt nach der Anschaffung deines kleinen Mitbewohners einen auf Kleintiere spezialisierten Tierarzt heraussuchst. Dadurch verlierst du im Krankheitsfall nicht unnötig Zeit und hast stattdessen direkt eine Anlaufstelle. Natürlich tut es im Notfall auch jeder beliebige Tierarzt, aber es ist immer von Vorteil, wenn dieser über Erfahrung bei der Behandlung von Hamstern beziehungsweise Kleintieren verfügt.

Bedenken solltest du, dass ein Tierarztbesuch für deinen kleinen Freund jede Menge Stress bedeuten wird. Da dein Liebling durch seine Krankheit wahrscheinlich ohnehin schon geschwächt ist, solltest du ihm den Besuch beim Tierarzt so angenehm wie möglich gestalten. Wichtig ist, dass du über eine geeignete Transportbox verfügst. In die Transportbox sollte unbedingt eine Portion des Einstreus aus dem Käfig deines Hamsters, denn dadurch hat diese automatisch den Geruch der gewohnten Umgebung.

So kannst du Hamster-Krankheiten vorbeugen

Als Halter kannst du selbst einiges dafür tun, dass dein Hamster nicht krank wird. Der wichtigste Punkt dabei ist die artgerechte Haltung. Wenn die Haltung nicht artgerecht erfolgt, dann erhöht das den Stress für die Tiere ungemein und kann zu Verhaltensauffälligkeiten und ein geschwächtes Immunsystem führen. Schlechte Haltungsbedingungen führen auch dazu, dass vermehrt Keime auftreten können, die deinen Nager krank machen.

Neben der artgerechten Haltung hat auch die richtige Pflege einen entscheidenden Einfluss auf die Hamster-Gesundheit.

Tipp: Krankheiten beim Hamster vorbeugen

  • Artgerechte Haltung: Gute Haltungsbedingungen sorgen dafür, dass sich dein Hamster wohlfühlt und weniger anfällig gegen Krankheiten ist.
  • Artgerechtes Futter: Eine gesunde Ernährung hält deinen Hamster fit und stärkt seine Abwehrkräfte.
  • Regelmäßige Hygiene: Das regelmäßige Reinigen von Käfig und Einrichtung und das Entfernen von verderblichen Futterresten reduziert krankmachende Keime.
  • Regelmäßiger Gesundheitscheck: Durch das regelmäßige Überprüfen der Hamster-Gesundheit fallen Krankheiten schneller auf und können zeitiger behandelt werden.

Häufige Fragen

Manche Fragen werden zum Thema Hamster-Gesundheit häufiger gestellt. Wir haben einige dieser Fragen gesammelt und im nächsten Abschnitt beantwortet.

Was ist für einen Hamster tödlich?

Hamster sind klein und zerbrechlich, deshalb gibt es viele Gefahren für sie, die tödlich enden können:

  • Andere Haustiere: Wenn Hunde oder Katzen unbeaufsichtigt mit dem Hamster in Kontakt kommen droht höchste Gefahr, denn die großen Vierbeiner können den kleinen als Beute ansehen.
  • Ungeeignetes Futter: Zuviel Obst oder Leckerlis, die viel Zucker enthalten, verursachen besonders bei Zwerghamstern Übergewicht und Diabetes.
  • Unsorgsame Handhabung: Gerade bei kleinen Kinder besteht besonders die Gefahr, dass sie den Hamster fallen lassen oder sich aus Versehen auf ihn setzen oder drauf treten – leider oft mit tödlichem Ausgang.
  • Gruppenhaltung: Werden Hamster nicht einzeln gehalten kommt es unweigerlich zu Revierkämpfen, die im Extremfall erst dann enden, wenn das unterlegene Tier tot ist.

Was bedeutet es wenn der Hamster komische Geräusche macht?

Obwohl Hamster Einzelgänger sind, besitzen sie dennoch auch eine Lautsprache. Wenn dein Hamster komische Geräusche macht, kann es deshalb sein, dass er lediglich Selbstgespräche führt. Manche Hamster meckern sogar vor sich hin, wenn ihnen etwas nicht ganz passt. Du solltest die Geräusche jedoch auf jeden Fall aufmerksam beobachten, denn häufige oder anhaltende Geräusche wie zum Beispiel Fiepen können auch ein Hinweis darauf sein, dass dein Hamster Schmerzen hat. Im Zweifelsfall empfehlen wir den Gang zum Tierarzt.

Welche Krankheiten kann ein Hamster übertragen?

Im Normalfall ist das Risiko, dass der Mensch Krankheiten auf den Hamster überträgt größer als der umgekehrte Fall. Dennoch können grundsätzlich auch Hamster Krankheiten auf den Menschen übertragen.

  • Junghamster können LCM-Viren (Lymphozytäre Choriomeningitis) übertragen.
  • Milben oder Flöhe können von einem betroffenen Tier auf den Menschen überspringen.
  • Auch andere Parasiten wie Würmer oder Pilze können bei Befall teilweise auf den Menschen übertragen werden.

Wie merke ich, dass mein Hamster stirbt?

Das normale Altern deines Hamsters erkennst du an folgenden Anzeichen:

  • Sein Fell wird dünner und wirkt stumpfer.
  • Seine Aktivität nimmt mit der Zeit ab.
  • Er wirkt nicht mehr so agil und lebhaft wie früher.
  • Seine Augen können trüber aussehen.
  • Er kann an Gewicht verlieren.

Diese Alterungserscheinungen schreiten normalerweise langsam voran und gehören zu einem normalen Hamsterleben dazu. Sie treten bei älteren Tieren ab etwa 1,5 Jahren auf und sind leider unvermeidbar. Es gibt jedoch auch Anzeichen dafür, dass dein Hamster ernsthaft krank ist:

  • Ein plötzlicher Appetitsverlust und das Einstellen des Fressens.
  • Häufiges Fiepen oder andere auffällige Geräusche.
  • Plötzliches Einstellen der Aktivität (z.B. kein Laufrad mehr fahren).
  • Schlafen außerhalb des Nests / Häuschens.

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