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Goldhamster: Steckbrief und Ratgeber zur Haltung der populärsten Hamsterart

Der Goldhamster ist im deutschsprachigen Raum die bekannteste aller Hamsterarten im Rahmen den Haustierhaltung. Die Mittelhamster-Art stammt ursprünglich aus Syrien und wird deshalb häufig auch als Syrischer Goldhamster bezeichnet. Auch heute noch kann man die Tiere in ihrem Ursprungsland in freier Wildbahn vorfinden, während sie hierzulande nur als Haustiere vorkommen.

Der Goldhamster-Steckbrief

Lateinische Bezeichnung: Mesocricetus auratus

Herkunft: Syrien

Größe: Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von zwölf bis 18 Zentimetern ist der Goldhamster die größte als Haustier gehaltene Hamsterart.

Gewicht: Das Gewicht des Syrischen Goldhamsters liegt bei ungefähr 80 bis 190 Gramm. Männchen werden im Durchschnitt nicht nur größer, sondern auch schwerer als Weibchen.

Lebenserwartung: Die Mittelhamster-Art wird als Haustier – abhängig von den Haltungsbedingungen – ungefähr zwei Jahre alt, in seltenen Fällen auch bis zu drei Jahre.

Geschlechtsreife: Goldhamster erreichen ihre Geschlechtsreife bereits nach drei bis vier Wochen und müssen dann von der Mutter beziehungsweise den Geschwistern getrennt werden, damit es nicht zu ungewollten Inzucht-Schwangerschaften kommt.

Lebensweise: Goldhamster sind hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv und verbringen den Tag am liebsten ungestört schlafend in ihrem Hamsterbau. Wie alle Hamster sind auch Goldhamster Einzelgänger. Im Gegensatz zu manchen Zwerghamstern dulden sie aber keine Artgenossen in ihrem Revier.

Ernährung: Auf dem natürlichen Speiseplan dieser Hamsterart stehen hauptsächlich Getreide, Kleinsämereien und getrocknete Kräuter oder Blüten. Ergänzt wird der Speiseplan durch Frischfutter in Form von Obst und Gemüse. Zur Eiweißversorgung ebenfalls sehr wichtig ist regelmäßige tierische Kost, zum Beispiel Mehlwürmer, Insekten oder Quark.

Aussehen & Merkmale

Konnte man Goldhamster früher an ihrer typisch goldbraunen Fellfarbe und ihrem weißen Bauch erkennen, ist dies heute mitunter schon schwieriger. Durch Züchtungen sind heute auch praktisch alle anderen Fellfarben möglich und oft findet man auch Mischformen vor, bei denen der Goldhamster dunkelbraun, schwarz oder sogar gescheckt ist. Auch die Struktur des Fells wurde bei den Nagern durch Züchtung gezielt verändert, wodurch zum Beispiel die Teddyhamster entstanden sind.

Vom hierzulande in freier Wildbahn anzutreffenden Feldhamster unterschieden sie sich in der Größe erheblich, denn dieser ist deutlich größer. Während Feldhamster eine Körpergröße von etwa 20 bis 35 Zentimeter erreichen, bleiben Goldhamster mit etwa 13 bis 23 Zentimeter wesentlich kleiner. Mit etwa sechs bis zwölf Zentimetern noch einmal kleiner sind lediglich die verschiedenen Zwerghamster.

Ein unverkennbares Merkmal beim Goldhamster ist zudem sein kleiner Schwanz, der eine Länge von etwa einem bis zwei Zentimeter hat. Charakteristisch für die Nager ist zudem ihre spitze Schnauze mit den langen Tasthaaren, die ihnen nachts bei der Orientierung von großem Nutzen sind. Der rundliche Kopf, die in der Regel dunklen Knopfaugen und die kräftigen Hinterbeine komplettieren das typische Aussehen der beliebten Nagetiere.

Goldhamster sind mit einem guten Gehör und einem ausgezeichneten Geruchssinn ausgestattet. Da sie an ein Leben in der Dunkelheit angepasst sind, ist ihre Sehleistung dafür relativ schlecht. Die Nager sind als durchaus gute Kletterer bekannt. In der Haustierhaltung kann dies allerdings für Probleme sorgen, denn die Tiere klettern gern an den Gitterstäben des Käfigs und lassen sich dann oftmals einfach wieder fallen, weil sie die Höhe nicht einschätzen können.

Lebensweise

Goldhamster leben in den trockenen Wüsten und Steppen Syriens und der Türkei, wo sie in unterirdischen Bauten leben. Die putzigen Nagetiere sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Da sie sich selbst praktisch nicht verteidigen können, nutzen sie als Überlebensstrategie den Schutz der Dunkelheit für die Futtersuche.

Die auch als Syrische Hamster bekannten Tiere sind strikte Einzelgänger, die ein Revier für sich beanspruchen und dieses mit einem Sekret aus ihren Flankendrüsen markieren. Das Revier wird zudem vor allem gegen Artgenossen vehement verteidigt. Lediglich zur Paarung finden Männchen und Weibchen zusammen.

Goldhamster bewohnen in freier Wildbahn Gebiete mit eher spärlicher Vegetation. Die Nagetiere ernähren sich in der Natur vor allem von Körnern und Kleinsämereien. Als opportune Nahrungssammler bedienen sie sich aber auch an von Bäumen und Sträuchern gefallenen Früchten und machen sogar vor Insekten und kleinen wirbellosen Tieren nicht halt. Diese tierische Kost ist für die Eiweißversorgung sehr wichtig.

Futtersuche

Die natürlichen Instinkte des Goldhamsters kommen vor allem bei der Futtersuche zum Tragen. In freier Wildbahn legt er hierbei große Strecken zurück und verlässt sich bei seiner Suche nach Nahrung vor allem auf sein Gehör und seine gut ausgeprägte Nase. Um für den harten Winter gewappnet zu sein, legen Goldhamster sich einen großen Nahrungsvorrat an. Diesen auch als Hamstern bezeichneten Instinkt hat der Goldhamster auch als Haustier nicht verloren und somit hortet er munter alles an Futter, welches ihm in seinen Käfig gelegt wird.

Geschlechterbestimmung

Das Geschlecht beim Goldhamster kann man leichter erkennen als bei anderen Hamsterarten. Für Laien oder neue Halter ist es dennoch manchmal nicht ganz so eindeutig. Bei Jungtieren ist die Geschlechterbestimmung am schwierigsten, da bei ihnen die einzelnen Geschlechtsmerkmale noch nicht so stark ausgeprägt sind wie bei erwachsenen Hamstern.

Ab einem Alter von etwa vier bis sechs Wochen werden die anatomischen Unterschiede jedoch deutlicher erkennbar. Männchen erkennt man daran, dass sie einen deutlich sichtbaren Abstand zwischen den Geschlechtsorganen und dem After haben. Bei geschlechtsreifen Tieren sind die ausgeprägten Hoden in der Regel auch klar erkennbar.

Bei Goldhamster-Weibchen ist der Abstand zwischen Genitalien und After kaum vorhanden und die Geschlechtsorgane sind ebenfalls meist deutlich weniger ausgeprägt. Weibliche Goldhamster haben ein kleines, schlitzförmiges Genital, das sich am Ende des Schwanzes befindet. Bei Männchen sieht das Genital eher punktförmig aus.

Häufige Fragen zum Goldhamster

Einige Fragen werden zum Goldhamster und seiner Haltung immer wieder gefragt. Im folgenden Abschnitt haben wir einige dieser häufigen Fragen gesammelt und beantwortet.

Was ist besser – Goldhamster oder Zwerghamster?

Das hängt von den persönlichen Vorlieben und der Erfahrung bei der Haltung von Hamstern ab. Generell gilt, dass für die meisten Anfänger ein Goldhamster die bessere Wahl ist. Die Tiere sind größer, nicht ganz so wuselig und lassen sich dadurch meist einfacher handhaben.

Kann man Goldhamster zu zweit halten?

Nein. Goldhamster sind auch in der Natur territoriale Einzelgänger, die Artgenossen aus ihrem Revier vertreiben und notfalls auch hartnäckig bekämpfen. Gerade wenn die Tiere als Haustiere auf begrenztem Raum gehalten werden, haben sie praktisch keine Möglichkeit, sich aus dem Weg zu gehen.

Das sorgt nicht nur für jede Menge Stress bei den kleinen Nagern. Die Folge können auch heftige Revierkämpfe sein, die im schlimmsten Fall erst mit dem Tod eines der beiden Tiere enden. Aus diesem Grund sollten Goldhamster immer einzeln gehalten werden.

Wie groß muss der Käfig für einen Goldhamster sein?

Goldhamster legen in der Natur nachts bei der Futtersuche teils mehrere Kilometer zurück und haben auch als Haustiere einen großen Bewegungsdrang. Ein artgerechter Käfig sollte deshalb eine Grundfläche von mindestens etwa einem Quadratmeter besitzen (zum Beispiel 140 cm x 70 cm oder 150 cm x 60 cm). Die meisten im Zoohandel angebotenen Hamsterkäfige sind für eine artgerechte Haltung viel zu klein.

Sind Goldhamster auch tagaktiv?

Goldhamster sind wie alle anderen Hamster vorwiegend dämmerungs- beziehungsweise nachtaktive Tiere. Die neugierigen aber dennoch scheuen Gesellen nutzen in freier Wildbahn die Dunkelheit, um besser gegen ihre Feinde geschützt zu sein. Ihre natürlichen Aktivitätszeiten ändern sie auch als Haustiere nur äußerst begrenzt.

Goldhamster verbringen den Tag am liebsten schlafend in ihrem Hamsterbau und sollten am besten auch nicht gestört werden, da dies Stress verursacht, der sich negativ auf die Gesundheit und die Lebenserwartung auswirkt.

Kann ich Goldhamster mit anderen Haustieren zusammen halten?

Nicht im gleichen Käfig, denn ein Zusammenleben verschiedener Tierarten funktioniert mit einem territorialen Tier wie dem Goldhamster nicht. Auch Hunde- und besonders Katzenhalter sollten beachten, dass ihre anderen vierbeinigen Lieblinge den kleinen Goldhamster gern als Beute oder Spielzeug ansehen. Entsprechend muss der Hamsterkäfig vor dem Zugriff durch Hund oder Katze gesichert sein.

Sind Goldhamster ein gutes Haustier für Kinder?

Leider glauben viele immer noch, dass ein Goldhamster das ideale Haustier für ihr Kind ist. Dem ist allerdings nicht so, denn Hamster sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere, die während des Tages schlafen und nicht gestört werden wollen. Sie werden also erst dann wirklich aktiv, wenn ein Kind schläft.

Gleichzeitig sind Goldhamster scheue Tiere mit einem natürlichen Fluchtinstinkt. Sie können somit zwar durchaus handzahm werden, Kuscheltiere, die man beliebig zum Spielen hochnehmen kann, sind sie jedoch nicht. Goldhamster sind also eher Haustiere für ältere Kinder, die auch verstehen, dass die pelzigen Gesellen eher etwas zum Beobachten sind.

Halten Goldhamster Winterschlaf?

Goldhamster halten keinen echten Winterschlaf, wie man diesen zum Beispiel von Bären kennt. Das liegt daran, dass Goldhamster aus Syrien und der Türkei stammen und die Winter in diesen Gebieten nicht so extrem sind, dass ein Winterschlaf nötig wäre. Dennoch sind Goldhamster durchaus kältesensibel und reagieren auf zu kalte Temperaturen mit einer Art Winterruhe. Diese ist durch verminderte Aktivität, eine Absenkung der Körpertemperatur und einer Verlangsamung des Stoffwechsels gekennzeichnet. In dieser Winterruhe verbleiben sie jedoch maximal für wenige Tage.

Sind Goldhamster gefährdet?

Leider ja. Goldhamster werden von der Weltnaturschutzunioon IUCN auf der roten Liste der gefährdeten Arten geführt. In ihrem natürlichen Habitat in Syrien und der Türkei sind die Tiere durch Lebensraumverlust, den Klimawandel, die Jagd durch den Menschen und durch die folgen von Kriegen bedroht. Der Bestand der dort lebenden Goldhamster-Populationen ist seit Jahren rückläufig.

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