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Der Hamster-Steckbrief: Erfahre alles Wichtige über Hamster und ihre artgerechte Haltung als Haustiere

Hamster sind sehr süße und beliebte Haustiere, die ihren Besitzern jede Menge schöne Momente bescheren und viel Freude bereiten können. Damit sich die niedlichen Nager auch in heimischer Gefangenschaft wohlfühlen, sollte ihre Haltung als Haustier möglichst artgerecht erfolgen.

Dabei gibt es natürlich einiges zu beachten. In diesem Ratgeber möchten wir die Tiere deshalb genauer vorstellen und erklären, was die artgerechte Hamsterhaltung ausmacht.

Der Hamster-Steckbrief

Hamster sind mäuseartige Nagetiere, die zur Familie der Wühler gezählt werden. Weltweit gibt es etwa 20 derzeit bekannte Hamsterarten. Man unterteilt sie in Zwerghamster, Mittelhamster, zu denen auch der Goldhamster zählt, und die sogenannte Cricetus-Gruppe, der der Feldhamster angehört. In unserem Hamster-Steckbrief haben wir die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zusammengefasst.

Hamster-Steckbrief
Lateinische Bezeichnung Cricetinae
Ordnung Nagetiere
Familie Wühler
Kopf-Rumpf-Länge
  • Zwerghamster: 50 bis 100 mm
  • Mittelhamster: 120 bis 180 mm
  • Feldhamster: 200 bis 340 mm
Gewicht
  • Zwerghamster: 20 bis 60 g
  • Mittelhamster: 80 bis 150 g
  • Feldhamster: 300 bis 600 g
Länge des Schwanzes
  • Zwerghamster: 4 bis 14 mm
  • Mittelhamster: 12 bis 15 mm
  • Feldhamster: 40 bis 60 mm
Lebenserwartung
  • Zwerghamster: 2 bis 3 Jahre
  • Mittelhamster: etwa 2 Jahre
  • Feldhamster: bis zu 5 Jahre
Verbreitung
  • Zwerghamster: China, Mongolei, Kasachstan, Russland
  • Mittelhamster: Syrien, Türkei, Kaukasus, Rumänien, Bulgarien
  • Feldhamster: Mittel- und Osteuropa
Lebensraum Trockene und halbtrockene Offenlandschaften (Grasland, Steppe, Halbwüste, Wüste und Gebirge)
Nahrung Vorwiegend pflanzlich (Körner, Samen, Kräuter, Feldfrüchte), gelegentlich tierisch (Insekten)
Fressfeinde
Aktivitätsrhythmus Dämmerungs- und nachtaktiv
Lebensweise Einzelgänger
Gefährdung
  • Zwerghamster: nicht gefährdet
  • Mittelhamster: teilweise gefährdet
  • Feldhamster: vom Aussterben bedroht

Artgerechte Hamsterhaltung: Alles Wichtige auf einem Blick

Viele Halter wissen leider noch immer zu wenig über die artgerechte Hamsterhaltung. In der Folge sind die Haltungsbedingungen für die Nagetiere oftmals alles andere als ideal. Dies kann zu einer verkürzten Lebenserwartung führen. Statistiken zufolge erreichen viele Hamster auch als Haustiere ihr theoretisch erreichbares Alter leider nicht.

Aus diesem Grund möchten wir dir im Folgenden erklären, worauf es bei der Hamsterhaltung besonders ankommt. Schließlich ist die richtige Haltung die wichtigste Voraussetzung dafür, dass dein Liebling möglichst alt werden kann. So wirst du nicht nur möglichst lange Freude an deinem Hamster haben, sondern kannst dir auch sicher sein, dass er sich in deiner Obhut wohlfühlt.

Hamster kaufen

Bevor du dir einen Hamster kaufst, solltest du gründlich überlegen, ob die Winzlinge mit ihren speziellen Eigenheiten überhaupt das richtige Haustier für dich sind. Hast du dich im Anschluss für die Hamsterhaltung entschieden, gibt es mehrere Möglichkeiten, wie du an deinen neuen Mitbewohner kommst.

Bezugsquellen

  • Tierheim
  • Hamsternothilfen
  • Züchter
  • Von Privat
  • Zooladen

Aus ethischen Gründen empfehlen wir dir, alle Bezugsquellen, bei denen nur das Geld verdienen durch den Verkauf der Tiere im Vordergrund steht, möglichst zu meiden. Stattdessen kannst du Hamster aus dem Tierheim oder aus Nothilfen ein neues Zuhause zu geben. Weitere Informationen findest du im Artikel Hamster kaufen.

Hamsterkäfig: So groß muss das Gehege sein

Bei der artgerechten Hamsterhaltung kommt der Größe des Käfigs beziehungsweise Geheges eine entscheidende Bedeutung zu, denn dein Hamster wird quasi sein gesamtes Leben darin verbringen und die Wühler haben einen sehr großen Bewegungsdrang. Aus diesem Grund sollte man vor allem bei der Käfiggröße nicht geizen, denn es gilt hier grundsätzlich: Je größer, desto besser.

Leider stimmt gerade bei der Käfiggröße die Realität der im Zoofachhandel angebotenen Hamsterkäfige nur selten mit den tatsächlichen Anforderungen der Tiere überein. Viele in Zooläden angebotenen Käfige für Hamster sind effektiv viel zu klein und verhindern eine artgerechte Haltung dadurch von vornherein. Da kleinere Käfige aber günstiger hergestellt werden können, werden sie auch billiger – und damit häufiger – verkauft.

Gerade Neulinge in Sachen Hamsterhaltung wissen es oftmals nicht besser und verlassen sich deshalb häufig darauf, dass die Hamsterkäfige im Zooladen den Anforderungen der Tiere hinsichtlich einer artgerechten Haltung entsprechen. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn die Käfigmaße mindestens einen Quadratmeter an Grundfläche ergeben. Denkbar wäre zum Beispiel ein Käfig mit den Maßen 150 x 70 cm (Länge x Breite). Weitere Informationen findest du im Artikel über artgerechte Hamsterkäfige.

Käfigeinrichtung

Neben einem Schlafhäuschen, einem Sandbad und einer Tränke ist ein Laufrad für einen Hamster das Wichtigste. Achte hier unbedingt auf Qualität (z.B. Wodent Wheel), sonst kann sich der Hamster leicht verletzen und verliert den Spaß am Laufrad-Fahren. Der Käfig sollte dick mit Einstreu bedeckt sein, denn die Wühler lieben es eben, zu wühlen. Aber auch Äste, Weidenbrücken und Korkröhren sind eine nette Abwechslung. Spielzeug aus Plastik solltest du dagegen nicht in den Käfig stellen!

Hamster-Futter: Artgerechte Ernährung hält die Nager gesund & fit

Neben einem außreichend großen Käfig beziehungsweise Gehege mit der zugehörigen hamstergerechten Einrichtung spielt vor allem die Ernährung bei der artgerechten Hamsterhaltung eine große Rolle. Die richtige Ernährung hat einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit und die Lebensqualität deines Lieblings. Nicht-artgerechtes Futter hingegen kann zu Übergewicht und Krankheiten führen.

Von Natur aus sind Hamster vorwiegend Pflanzenfresser. In freier Wildbahn setzt sich ihr Futter hauptsächlich aus Körnern, Sämereien, Blüten, Blättern und Wurzeln zusammen. Je nach Verfügbarkeit fressen die Tiere auch Obst oder Feldfrüchte wie Rüben oder Kartoffeln. Da ihre typische pflanzliche Nahrung nur wenig Proteine enthält, sind sie jedoch auch auf tierische Nahrung angewiesen. Ihren Eiweißbedarf decken die Nager unter anderem durch den Verzehr von Insekten.

Als verantwortungsbewusster Halter solltest du dich bei der Ernährung deines Hamsters stets an seinem natürlichen Speiseplan orientieren, denn an diesen ist er schließlich am besten angepasst. Was du dabei unbedingt beachten solltest, erfährst du im Artikel über artgerechtes Futter.

Pflege

Wenn Hamster die Möglichkeit haben, ihre Krallen auf natürliche Art abzunutzen – zum Beispiel durch Korkröhren und Weidenbrücken – brauchen sie keine spezielle Pflege durch den Menschen. Damit sich die Tiere aber selbst pflegen können, solltest du eine Terracotta-Schale, die mit Chinchilla-Sand gefüllt ist, in den Käfig stellen, denn Hamster baden sehr gerne in Sand und können so ideale Fellpflege betreiben.

Regelmäßiger Auslauf ist wichtig

In der Natur legen Hamster bei der Futtersuche in der Nacht teils mehrere Kilometer zurück. Auch das größte Hamster-Gehege kann deinem Mitbewohner deshalb nicht die Bewegungsmöglichkeiten bieten, die er in freier Wildbahn hätte. Zwar hilft das richtige Laufrad dabei, den starken Bewegungsdrang der Tiere zu kompensieren, dennoch sollte dein Liebling regelmäßig für etwa eine halbe Stunde Auslauf bekommen.

Dabei ist natürlich zu beachten, dass Hamster sehr neugierige und wuselig-flinke aber auch sehr schreckhafte Tiere sind. Du solltest deinem Hamster deshalb nur in einer dafür geeigneten Umgebung Auslauf geben. Denn wenn dein Liebling sich erschreckt und entwischt, dann wirst du ihn mitunter nur schwer wieder einfangen können.

Zähmung: So wird dein Hamster handzahm

Als erstes gilt es hier noch einmal festzuhalten: Hamster sind in freier Wildbahn dämmerungs- beziehungsweise nachtaktive Einzelgänger mit einem ausgeprägten Fluchtinstinkt. Dieses Naturell solltest du auch als Halter so akzeptieren und deshalb auch im Zweifelsfall damit klarkommen, wenn dein Liebling eher scheu und zurückgezogen bleibt. In den meisten Fällen ist dies jedoch nicht der Fall, denn Hamster sind auch sehr neugierige Tiere.

Diese Neugier kannst du dazu nutzen, deinen kleinen Mitbewohner an deinen Geruch und später auch an deine Hand zu gewöhnen. Wichtig dabei ist vor allem, dass du langsam, ruhig und mit viel Geduld an die Sache herangehst. Ein ungeduldiges und unbedachtes Vorgehen hingegen wird den Kleinen nur erschrecken und unter Umständen dafür sorgen, dass er dich und deine Hand mit negativen Erfahrungen wie Stress und Gefahr in Verbindung bringt.

Tipp: Hamster prüfen ihnen Unbekanntes mit dem sogenannten Nagerbiss auf Essbarkeit. Sobald ihnen etwas Neues unter die Nase kommt, ist ihr Interesse geweckt. Um herauszufinden, ob von dem Unbekannten eine Gefahr ausgeht oder sich vielleicht sogar etwas Leckeres dahinter verbirgt, beißen die Nager erst einmal vorsichtig hinein. Dieser Probebiss bedeutet allerdings nicht, dass dein Mitbewohner bissig oder aggressiv ist!

Häufige Fragen zum Hamster

Es gibt einige Fragen, die beim Thema Hamster und ihre Haltung immer wieder gestellt werden. Wir haben einige dieser häufigen Fragen in folgendem Abschnitt beantwortet.

Ist ein Hamster ein gutes Haustier?

Hamster zählen zu den beliebtesten Haustieren überhaupt. Ob sie ein gutes Haustier für dich sind oder nicht, hängt allerdings von deiner Erwartungshaltung ab. Die Nager sind nämlich keine Kuscheltiere, die man nach Lust und Laune zum Spielen aus ihrem Käfig holen kann. Die nachtaktiven Wühler sind in erster Linie ein Haustier zum Beobachten, weil sie von Natur aus sehr scheu und schreckhaft sind.

Sind Hamster auch für Kinder geeignet?

Hamster sind – entgegen der weit verbreiteten Meinung – kein ideales Haustier für Kinder. Das liegt vor allem daran, dass Kinder meist nur schwer verstehen können, dass die süßen Nager keine Schmusetiere sind und fast ausschließlich am späten Abend oder in der Nacht aktiv werden, während sie selbst schlafen sollen. Hamster sind zudem nicht die pflegeleichtesten Haustiere und machen bei artgerechter Haltung durchaus regelmäßig Arbeit (zum Beispiel alte Futterreste entfernen oder Einstreu und Käfig reinigen).

Ein weiterer wichtiger Punkt beim Thema Hamster und Kinder ist die Tatsache, dass die Tiere selbst bei idealen Haltungsbedingungen maximal zwei bis drei Jahre alt werden. Zwar bedeutet dies einerseits eine überschaubare Dauer hinsichtlich der Verpflichtungen, die die Haltung von Hamstern mit sich bringt. Auf der anderen Seite haben sich Kinder aber oft kaum an ihren Hamster gewöhnt, ehe sie schon mit dem Tod ihres geliebten Haustiers konfrontiert werden.

Kann man einen Hamster alleine halten?

Alle Hamsterarten sind in der Natur vorwiegend Einzelgänger, die alleine leben. Im Gegensatz zu anderen populären Haustieren, wie zum Beispiel Meerschweinchen oder Kaninchen, leiden Hamster also nicht unter einer Einzelhaltung. Von daher sollten sie auch als Haustiere alleine gehalten werden. Hält man hingegen mehrere Hamster in einem Käfig, kommt es unweigerlich zu Revierkämpfen, denn jedes Tier möchte das Territorium für sich alleine beanspruchen.

Wie viel Pflege braucht ein Hamster?

Hamster sind zwar keine komplett pflegeleichten Haustiere, der Pflege-Aufwand für die Nager hält sich jedoch halbwegs in Grenzen. Unter guten Haltungsbedingungen sind zum Beispiel Fell-, Krallen- oder Zahnpflege bei Hamstern nicht nötig, da sie dies so gut selbst hinbekommen, dass ein Eingreifen durch den Halter nicht nötig ist.

Sehr wohl nötig sind allerdings das regelmäßige Tauschen des Einstreus und das Reinigen des Käfigs mitsamt der Einrichtung. Neben dem täglichen Füttern muss der Käfig zudem auch auf altes, verderbliches Futter überprüft werden, das entfernt werden sollte. Eine weitere regelmäßige Aufgabe ist das Wechseln des Wassers in der Trinkflasche.

Welche Hamster sind auch tagaktiv?

Keine Hamsterart ist wirklich tagaktiv, das sollten Halter vor der Anschaffung unbedingt berücksichtigen, um am Ende nicht enttäuscht zu sein. Die Wühler sind durch die Evolution an ein Leben in der Dunkelheit angepasst und ihren natürlichen Aktivitätsrhythmus behalten sie auch als Haustiere bei.

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